Vor gerade mal gut zwei Monaten hat studiVZ das Profil der Piratenpartei gelöscht. Nachdem der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss im Zuge der "Zensursula"-Debatte von der SPD zur Piratenpartei gewechselt ist, hat diese nach einer Abstimmung ein "Edelprofil" erhalten und ist seit gut einer Woche in der VZ-Wahlzentrale vertreten. Innerhalb dieser einen Woche hat die Piratenpartei mit über 16.000 Anhängern alle anderen Parteien überholt.

Und auf einmal ist die anfängliche Ablehnung des VZs gegenüber der Partei in Begeisterung umgeschlagen, Markus Berger-de León, CEO der studiVZ Ltd.:

Die Piratenpartei Deutschland macht vor, wie schnell man in unserem Netzwerk zahlreiche potenzielle Wähler erreichen und für sich gewinnen kann. Gleichzeitig wird wieder einmal deutlich, dass Online-Wahlkampf bei uns optimal funktioniert. Ich freue mich daher in den kommenden Wochen bis zur Bundestagswahl auf einen spannenden Wettbewerb zwischen den Parteien im studiVZ/meinVZ.

Angesichts der Vorgeschichte eine irgendwie komische Aussage, aber was soll er sonst sagen? Lieber selbst so was sagen, als sich später rechtfertigen müssen

Was ich aber wirklich seltsam finde, ist der Kommentar unter dem Zitat:

Durch den ehemaligen SPD-Abgeordneten Jörg Tauss hat die Partei seit kurzer Zeit ein Mitglied im Deutschen Bundestag und erfüllt damit das entscheidende Kriterium, um in der Wahlzentrale prominent präsent zu sein.

Achso. Und wozu war dann diese Abstimmung? Um den Mitgliedern der VZs glauben zu machen sie hätten auf irgendwas Einfluss? Ich würde gerne auch ein Profil der Tierschutzpartei im VZ haben. Die hatten ja bei der Europawahl in Deutschland sogar mehr Stimmen als die Piratenpartei. Geht das oder brauchen die auch erst einen Abgeordneten im Bundestag? Und wird das Piraten-Profil gelöscht, wenn der Tauss kein Abgeordneter mehr ist und die keinen eigenen haben (sollten)?