Dear Esther. I have lost track of how long I have been here, and how many visits I have made overall. Certainly, the landmarks are now so familiar to me that I have to remind myself to actually see the forms and shapes in front of me. I could stumble blind across these rocks, the edges of these precipices, without fear of missing my step and plummeting down to sea. Besides, I have always considered that if one is to fall, it is critical to keep one's eyes firmly open.
Dear Esther ist kein Spiel, Dear Esther ist eine Geschichte. Wobei das auch wieder nicht ganz stimmt, eine Geschichte hat eine Handlung, aber davon hat selbst Serious Sam mehr. Eher geht es darum eine, oder besser drei Geschichten zu erfahren: die eigene, die des Autors Donnelly und die des Hirten Jacobson.
Während man sich vom Leuchtturm aus aufmacht in Richtung des in der Ferne blinkenden Sendemasts, bekommt man an verschieden Stellen immer wieder Teile der Geschichten erzählt, die Reihenfolge ist jedoch bei jedem Durchlauf verschieden.
Nachteile: ordentliches Englisch sollte man trotz Untertitel (auch nur in Englisch) schon draufhaben, sonst geht einiges an Inhalt verloren. Es gibt vier Kapitel, die nach und nach freigeschaltet werden, allerdings kann man nicht speichern, man sollte also nicht zu tief ins Wasser zu gehen oder von Klippen zu springen.
Noch weitere Fakten etc. gibts bei Leuten die besser schreiben bzw. reden können als ich.
Wer grade 8€ übrig hat, Spaß am Visuellen und einen einigermaßen leistungsfähigen Rechner (alle Einstellungen aufs Maximum sollte man sich schon gönnen...) hat, dem kann ich Dear Esther nur empfehlen. Wen nur die Story insteressiert, kein Geld ausgeben will, der kann sich auch die ursprüngliche Version als Half Life 2-Mod kostenlos herunterladen.
Und nun zum Thema: Bis auf die Ausnahmen der Hosentaschenkonsolen könnten Games und Natur kaum gegensätzlicher sein. Also was über Natur in Spielen. Und hier scheint mir Dear Esther genau das richtige zu sein, es zeigt was möglich ist. Das haben zwar vorher auch schon andere gemacht (z.B. FarCry), aber hier ist die Natur zum Erkunden da. Ein Spiel für die, die bei CMR auf der Strecke stehen bleiben, um die Aussicht zu geniessen, für die, die im Schritttempo durch Liberty City fahren und das Detailreichtum bewundern, ständig in der Hoffnung noch etwas neues zu entdecken.